WIR BRAUCHEN WERTEN VERPFLICHTETE LEADER!
TEIL 8
Papst Franziskus, vom Time Magazine bereits 2013 zur Person des Jahres erkoren, begeistert nicht nur Gläubige, sondern auch viele Menschen ausserhalb der Kirche. Warum ist das so? In einer verunsicherten Welt steht er für ganzheitliches und nachhaltiges Leadership; mit seiner Enzyklika “Laudato si’” etwa nimmt er wirkungsvollen Einfluss auf das Weltgeschehen. Die Menschen vertrauen und folgen ihm, weil sie überzeugt sind, dass er “im Geheimen” den Weg kennt, den er einschlägt.
Dabei ist es genau anders herum: Papst Franziskus wagt es, engagiert und zuversichtlich in eine ungewisse Zukunft zu gehen, weil er an eine bessere Zukunft glaubt und seinen Beitrag zu deren Gestaltung leisten will. Auf seinem offenen Weg in die Zukunft führt er vier Schlüssel mit sich, die ihm in jeder noch so komplexen Situation helfen, umsichtige und richtungsweisende Entscheidungen zu treffen.
Leadership ist weit mehr als eine angeborene Fähigkeit. Was bei Papst Franziskus so leichtfüssig aussieht, hat Jorge Maria Bergoglio in seinem Leben immer wieder gelernt und geübt. Dabei ist er stets Mensch geblieben: als Erzbischof von Buenos Aires ebenso wie als Kirchenoberhaupt. Mit seiner einfachen wie wirkungsvollen Formel überlistet er klug die Algorithmen der Macht und der Gewohnheit. Das Modell Franziskus hat System: Es ist übertragbar, erlernbar und anwendbar!
Die “Papst-Franziskus-Leadership-Kurzformel” gibt der Zeit mehr Gewicht als dem Raum, setzt auf die Einheit gegenüber den Konflikten, bevorzugt die Wirklichkeit und das Ganze gegenüber den Ideen und den Teilen. Seine vier Abwägungen und Vorzugsregeln bringen Bewegung in jede zweckorientierte Organisation – und sei es die festgefahrene römisch-lateinisch-katholische Kirche.
Erny Gillen
Fortsetzung folgt am 2. Juli an der Katholischen Hochschule in Freiburg: ALUMNI FEST FREIBURG, AM 2. JULI 2016