WIR BRAUCHEN WERTEN VERPFLICHTETE LEADER
TEIL 6:
Zukunftsfähige Leader werden auf das Potential der Kardinaltugenden als Stammzellen moralischer Entwicklung zurückgreifen und auf die vielen Träger dieser Gene in ihrem kreativen Zusammenspiel setzen. Leader in der heutigen Zeit sind viele Menschen, nicht einzelne und herausragenden Grössen.
Die mächtige Medienwelt täuscht über das Phänomen einer sehr breiten Schicht von Leadern hinweg. Die sozialen Medien ihrerseits zeigen, wie Leader im Netz agieren. Mal setzen sie einen eigenen Impuls, mal verstärken sie den eines anderen oder mal blocken sie einen solchen gänzlich ab. Genauso funktionieren die formellen und informellen Netze in der Betriebswelt, den Organisationen, Religionen oder Universitäten.
Die Zeit der hierarchisch gepolten Befehlsempfänger und Umsetzer ist definitiv vorbei. Ein von „Oben“ angewiesener Mitarbeiter kennt seine Arbeit meist besser als der Anordnende, so dass er letztlich selber bestimmt, wieviel und wie er sie macht. Dabei spielt nicht nur seine Motivation eine Rolle, sondern auch sein Selbstbewusstsein als Leader, sich selber und der Organisation gegenüber. Seine Effizienz hängt häufig von seinem eigenen Verständnis des Kontexts und einem dem Auftrag abgewonnenen Sinn ab.
Echtes Leadership ist das Resultat eines fairen Zusammenspiels aller, um gemeinsam einen wertvollen Zweck zu verfolgen. In der Gesellschaft, der Wirtschaft und Politik sollte dieser Zweck das Gemeinwohl sein. Auf dem offenen Weg dorthin stehen die Kardinaltugenden als dynamische Wegweiser.
Erny Gillen
(Fortsetzung folgt)